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Altvordere Vorsitzende der Narrenzunft Mathias Prinz und
Hans Daun im Jahr 1990 |
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Vorsitzende
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wie den Präsidenten gebührt es auch den Männern einige Zeilen zu
widmen, die als Vorsitzende einen großen Teil ihrer Freizeit in
den Dienst „KG Narrenzunft“ gestellt haben. Anders als ein
Präsident, der schon auf Grund seiner öffentlichen Tätigkeit
hohe Popularität und Zustimmung genießt, muss ein Vorsitzender -
von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt - das Schiff auf
Kurs halten und Entscheidungen treffen, seien es positive wie
auch negative. Dass diese zunächst einmal nur als „negativ“ wahr
genommen werden, liegt wohl in der Natur der Sache. Gut kann
sich der Verfasser noch an die Unmutsbekundungen der
Narrenzunft-Vortragenden in den späten 1980er-Jahren erinnern.
Damals beklagten sie sich, dass sie auf den
„Narrenzunft“-Veranstaltungen immer wieder zu Gunsten von
„Bezahl“-Karnevalisten vom damaligen Vorsitzenden im Programm
hin- und hergeschoben wurden und ihre Auftritte nur als
„Lückenfüller“ im späten Verlauf des Abends dienten. Von all dem
merkte der Präsident auf der Bühne nur wenig; er musste nur
souverän durch das Programm führen. Der Vorsitzende jedoch, der
durch sein Agieren vor allem die „KG Narrenzunft“ vor hohen
Konventionalstrafen schützen wollte und eigentlich zum Wohle der
Gesellschaft alles richtig gemacht hatte, badete dagegen die
massive Kritik der eigenen Auftretenden aus. Es ist
offensichtlich, dass die Arbeit eines Vorsitzenden oft
unterschätzt wird, ist er doch zumeist derjenige der hinter den
Kulissen die Fäden in der Hand hat. Nicht zu verleugnen ist die
Tatsache, dass Vorsitzende in das Amt gewählt wurden, die nach
relativ kurzer Zeit wieder von ihrem Posten zurück traten. Es
gibt da schon einen Unterschied zu einem normalen
Vorstandsposten, wenn man einem solch - mitunter polarisierenden
- Amt gerecht werden will.
Drei Narrenzünftler sollen an dieser Stelle eine besondere
Erwähnung erfahren. Über viele Jahre hinweg haben sie mit viel
Geschick das Amt des 1. Vorsitzenden bekleidet
und somit dem Amt und der „KG Narrenzunft“ ihren
persönlichen Stempel aufgedrückt.
Unter
der Ägide des langjährigen Präsidenten Gregor Trasser haben sich
die Narrenzünftler Mathias Prinz und Hans Daun besonders
verdient gemacht. Für mich - der die Beiden als sehr junger
Mensch in den späten 1970er-Jahren kennen lernen durfte, waren
diese „Altvordereren“ wahre Respektpersonen. Sie schafften es,
die „KG Narrenzunft“ weg vom einfachen dörflichen Karneval mit
eiserner Hand hin zu respektabler Größe zu führen und die
Gesellschaft weit über Eschweilers Grenzen hinaus bekannt zu
machen.
Die großartige Prinzen-Session Manfred I. und Zeremonienmeister
Gerd ist zu einem maßgeblichen Teil der Verdienst dieser Männer.
Viele Narrenzünftler erinnern sich noch gerne an Hans Daun, der
als Handelsvertreter seine guten Kontakte in die freie
Wirtschaft dazu nutzte, die „KG Narrenzunft“ zu modernisieren,
Sponsoren zu aquirieren und Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben.
Vieles, was heutzutage selbstverständlich ist, verdankt die
Gesellschaft diesen beiden verdienstvollen Männern.
Zur Amtszeit des Präsidenten Manfred Wienands in den 1980er- und
1990er-Jahren stand Dieter Wolf im Amt des 1. Vorsitzenden.
Konsequent verfolgte er den eingeschlagenen Kurs seiner
Vorgänger weiter. Wichtige Weichenstellungen fallen in seine
Amtszeit, wie die Einführung der Damenmitgliedschaft, mehrere
großzügig gefeierte Vereinsjubiläen sowie zwei
Prinzengestellungen seitens der „KG Narrenzunft“. Hierfür erwarb
er sich großen Respekt - weit über die Narrenzunft hinaus. Nicht
ohne Grund wurde er nach seinem Ausscheiden aus dem Vorstand von
der „KG Narrenzunft“ zum Ehrenvorsitzenden ernannt und darüber
hinaus in das Eschweiler Karnevals-Komitee für das Amt als
Prinzenführer berufen.
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